Die Anamnese ist die persönliche Krankheitsvorgeschichte des Patienten, entweder von ihm selbst oder von Angehörigen mitgeteilt, ergänzt durch Krankheitsangaben aus dem Familienbereich. Die persönliche Lebensgeschichte wird als „biografische Anamnese“ bezeichnet. Auch beim Urologen wird die ausführliche Befragung über das Allgemeinbefinden an erster Stelle stehen. Erst dann wird die Erhebung der speziellen urologischen Krankheitsvorgeschichte erfolgen. Oft stehen Krankheitsbilder wie Erkältungen oder Infektionen, Mittelohr- oder Mandelentzündungen, Eiterherde (Abszesse), Baucheingriffe oder bei Frauen Unterleibsoperationen usw. in direktem Zusammenhang mit urologischen Erkrankungen. Der Urologe wird sich über das momentane Befinden des Patienten erkundigen, ob er starke Schmerzen, Fieber und Schüttelfrost hat und ob sichtbare Veränderungen des Harns bestehen. Er wird sich die Stelle des Schmerzes zeigen lassen und sich über Art, Stärke, Dauer und Ausstrahlung des Schmerzes informieren. Die Häufigkeit, Form und der Zeitpunkt (z. B. in der Nacht) des Wasserlassens sind von größter Wichtigkeit für die nachfolgende Untersuchung.